Montag, 23. November 2015

Wer hat den Besseren?

Diese Frage wollte Calvin und ich klären. Calvins ist groß, aus Holz und selbst gemacht. Meiner sieht dagegen eher bescheiden aus, er ist aus Kunststoff und gekauft, aber er hat unbestreitbare Vorzüge. Seiner macht lange und meiner runde. Er ist von meinem und ich von seinem beeindruckt. Welcher nun der Bessere ist, soll heute Abend von einer Jury, bestehend aus sechs Frauen entschieden werden. Drei Kanadierinnen, zwei Amerikanerinnen, davon eine mit deutschen Wurzeln und einer Deutschen. Nicht gerade die ideale Besetzung aber O.K.
Sicher habt Ihr inzwischen verstanden worum es geht. Natürlich. Um Käsespätzle, oder besser gesagt womit lassen sich die besseren Käsespätzle herstellen. Mit Calvin selbst gebauter Spätzlepresse oder mit mit meinem einfachen Spätzlesieb. 

Für den Fall, dass beides daneben geht haben Edda und ich einige Kilo amerikanischen Ribeye besorgt, dass Calvin mit einem Draht rund gebunden hat und auf einem Spieß perfekt gegrillt hat. Er ist eben Kanadier und weiß mit Rindfleisch um zu gehen. Die erste Runde ging dann schon mal an Calvin. 
Die Soße habe ich aus einer gehackten Rinderbrust mit Knochen und unserem besten Rotwein gezaubert. Ja, sie hat dem Fleisch alle Ehre gereicht.

Das größte Kopfzerbrechen bereitete uns natürlich der Käse wie man sich denken kann. Wir sind in Mexiko und da geht man nicht einfach in einen Laden und verlangt Emmentaler und Bergkäse und womöglich noch einen Romandur. Im Chedraui, einem der modernen Supermärkte, gibt es zwar eine große Käseauswahl, aber der meiste ist für Käsespätzle ungeeignet. Schließlich finden wir einen Käse „Suizo Style“ dazu einen echten spanischen und einen mexikanischen mit dem die hier alles überbacken. Mit dieser Mischung versuchen wir es. Noch einen Berg Zwiebeln, Butter zum anbraten und grünen Salat. Eier und Mehl hat Calvin vorrätig.
Für den Spätzleteig nehme ich 800g Mehl, 8 Eier, einen Teelöffel Salz und kaltes Wasser so viel nötig. 
Mehl und Salz gut mischen dann die Eier untermischen. Den Teig mit einem Kochlöffel schlagen bis er zu einer zähen Masse wird und Blasen bildet, dabei so viel kaltes Wasser zugeben wie nötig. 
Die Entscheidung wie die Spätzle werden sollen hat Leanne, Calvins Frau getroffen. Seines kannte sie schon, sie wollte lieber meines haben. Eine gute Entscheidung fand auch der Rest der Jury. 
Der Rest ist ganz einfach. In einem großen Topf, Wasser zum sieden bringen, salzen und dann das Spätzlesieb auf den Topf setzen, eine Portion Teig darauf und mit einem Schaber durch das Sieb streichen. Warten bis die Spätzle oben schwimmen und dann mit einem Schaumlöffel abschöpfen und in eine feuerfeste Schüssel geben. Eine Lage Käse darüber streuen und den Vorgang so lange wiederholen bis aller Teig zu Spätzle verarbeitet ist. Die in Ringe geschnittenen Zwiebeln, die inzwischen im Butter braun und knusprig gebraten sind über die Käsespätzle verteilen und das ganze für 15 Minuten in den Backofen bei 100 Grad.
Die Jury und natürlich wir Männer waren begeistert. Edda´s Urteil: „schmeckt wie bei Mama“ eine glatte 1+


Insgesamt verbrachten wir bei Leanne und Calvin einen tollen Abend mit einem beinahe echten schwäbischen Essen. Zwiebelrostbraten mit Käsespätzle. Während Calvins gegrilltes Ribeye natürlich den Zwiebelrostbraten um längen schlägt.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen